DIE JURY

Die Jury

Alfred Zimmerlin

Alfred Zimmerlin

Komponist, Vorsitz

Geboren am 12. April 1955 in Zürich, aufgewachsen in Schönenwerd, Kanton Solothurn. Gymnasium: Aargauische Kantonsschule Aarau. Studium der Musikwissenschaft und Musikethnologie an der Universität Zürich bei Kurt von Fischer und Wolfgang Laade. Theorie bei Peter Benary, Kompositionsstudien bei Hans Wüthrich und Hans Ulrich Lehmann. Teilnahme an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt. Seit 1980 Mitarbeit in der „Werkstatt für improvisierte Musik“ (WIM) Zürich. 1982 und 1984 Werkjahrstipendien des Aargauischen Kuratoriums, verbunden mit einer Résidence in Paris, 1986 Musikpreis der C. F. Meyer-Stiftung, 1988 Werkjahr für Komposition der Stadt Zürich, 1999 erneut Werkjahr des Aargauischen Kuratoriums. 2001 auf Einladung von Pro Helvetia Résidence in Kairo. 2005 Preis der UBS Kulturstiftung. Kulturpreis 2014 des Kantons Zürich und Zolliker Kunstpreis 2014. Résidence 2014 im «Haus am See» Krämerstein. Seit 2010 Dozent für Improvisation an der FHNW Hochschule für Musik in Basel, wo er den Masterstudiengang Freie Improvisation leitet.

Die Werkliste von Alfred Zimmerlin ist umfangreich, darunter finden sich Klavierstücke, Kammermusik mit oder ohne Live-Elektronik, Vokalmusik, Orchestermusik, Musiktheater, aber auch Arbeiten für Rundfunk und Film. Zu seinen Hauptwerken gehören «On the Move – In a Roundabout Way» für E-Bass und Streichorchester, «Ohne Titel (Pragma I)» (Orchester), «Gezeiten der Zeit» (Streichorchester), «Cueillis par la mémoire des voûtes» (Saxophonquartett und Streichorchester), die Kammeropern «Euridice singt», «Ana Andromeda» und «Mehr als elf», vier Streichquartette, der Kammermusik-Zyklus «Nachtstundenstücke», die «Neidhartlieder», der Emily Dickinson-Liederzyklus «Seasons, Moon, and Memory», «In Bewegung (Nature Morte au Rideau)» für Klavier, Streichorchester und CD-Zuspiel, «Weisse Bewegung» für Violoncello, Klavier und Schlagzeug, das Quintett für Klarinette und Streichquartett oder «Zerstreut in Arbeit mit Wörtern» für Sopran, Klavier und Zuspiel-CD.

Zimmerlin ist auch als improvisierender Musiker tätig – als Cellist – und ist in zahlreichen Formationen in Europa und den USA aufgetreten. Er ist Mitglied von KARL ein KARL, einem Komponistenkollektiv und Improvisationstrio (mit Peter K Frey und Michel Seigner), das seit 1983 in unveränderter Besetzung besteht. Die Besonderheit des Kollektivs besteht darin, dass alle kompositorischen Entscheidungen gemeinsam getroffen und verantwortet werden. Die Arbeiten Zimmerlins mit KARL ein KARL und als improvisierender Musiker,  sowie seine Kompositionen  sind auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert.

((Quelle: www.alfredzimmerlin.ch))

Bettina Skrzypczak

Bettina Skrzypczak

Komponistin

Das Schaffen von Bettina Skrzypczak umfasst Werke vom Solostück über vokal-instrumentale Ensemblewerke bis zur grossen Orchesterkomposition, die von führenden Interpreten aufgeführt werden. Darunter befinden sich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Orchestre de Chambre de Lausanne, das Ensemble Contrechamps Genf, das Collegium Novum Zürich sowie Solisten wie Felix Renggli, Matthias Arter, Massimiliano Damerini oder Eduard Brunner. Ihre Musik ist von grosser emotionaler Kraft und spricht den Hörer unmittelbar an. Aufmerksamkeit für das strukturelle Detail und eine überlegte Formdramaturgie verbinden sich in ihrer Arbeit mit der Rücksicht auf die Gesetze der Wahrnehmung, was sich in Klangprozessen von aussergewöhnlicher Intensität niederschlägt.

Bettina Skrzypczak ist Professorin für Komposition und Theorie/Musikgeschichte an der Musikhochschule Luzern, Stiftungsrätin im schweizerischen Künstlerhaus Boswil sowie Gründerin und Künstlerische Leiterin des Ensemble Boswil, eines Nachwuchsensembles für neue Musik. In Boswil ist sie auch im Leitungsteam des „Young Composers Project“, Kompositionskursen für Jugendliche. Ausserdem publiziert sie Beiträge in internationalen Fachzeitschriften über kompositorische und allgemein ästhetische Fragen.

Bettina Skrzypczak studierte in Posen (Polen) Klavier, Komposition und Musiktheorie. Zugleich besuchte sie an der Internationalen Sommerakademie der polnischen IGNM-Sektion in Kazimierz die Kompositionskurse  von Luigi Nono, Iannis Xenakis und Henri Pousseur. Weitere Studien folgten an der Musikhochschule Basel (Komposition bei Rudolf Kelterborn und Arbeit am Studio für elektronische Musik) und an der Universität Fribourg (Musikwissenschaft). 1999 wurde sie in Krakau im Fach Komposition promoviert.

((Quelle: http://www.bettina-skrzypczak.com))

Roman Brotbeck

Roman Brotbeck

Musikwissenschaftler

Geboren 1954 in Biel, studierte Musikwissenschaft und Literaturkritik an der Universität Zürich, Promotion über Max Reger. 1982-88 Musikredaktor und –produzent bei Radio SRF2; 1988-94 Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds zur frühen Mikrotonalität in der Musik des 20. Jahrhunderts. Aufenthalte in Mexiko, Kanada, Frankreich, den USA und der UdSSR.Geboren 1954 in Biel, studierte Musikwissenschaft und Literaturkritik an der Universität Zürich, Promotion über Max Reger. 1982-88 Musikredaktor und –produzent bei Radio SRF2; 1988-94 Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds zur frühen Mikrotonalität in der Musik des 20. Jahrhunderts. Aufenthalte in Mexiko, Kanada, Frankreich, den USA und der UdSSR.

1996-2002 Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins; 1997-2009 unterschiedliche Leitungsaufgaben im Management der Hochschule der Künste (HKB). 2010- 2014 Konzeption, Entwicklung und erster Leiter der Graduate School of the Arts Bern, dem ersten Promotionsprogramm für die Künste in der Schweiz. 1983-2014 Dozent für Ästhetik, Analyse und Musikgeschichte an diversen Schweizer Musikhochschulen.

Zahlreiche Publikationen, Vorträge, Rundfunksendungen. Konzeption und Organisation verschiedener musikalischer und interdisziplinärer Grossprojekte. Seit Sommer 2014 freiberufliche Tätigkeit als Berater und Kulturwissenschaftler speziell für Musik und Kulturpolitik sowie als Forscher für die HKB. Zurzeit Leitung des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projektes «In hommage from the multitude» – Positionen nicht-äquidistanter Mikrotonmusik des 20. und 21. Jahrhunderts (2018-2021) zum Schaffen von Ben Johnston, Harry Partch, Jean-Claude Risset, Mordecai Sandberg und Walter Smetak.

((Quelle: https://pakt-bern.ch/portraits/roman-brotbeck))

Pierre-Alain Monot

Pierre-Alain Monot

Dirigent/Trompeter (Orchestervertreter Musikkollegium Winterthur)

Nach einem Musikstudium am Konservatorium und an der Universität Neuchâtel kam Pierre-Alain Monot 1984 als Solotrompeter zum Musikkollegium Winterthur. Daneben verfolgte er eine kammermusikalische und solistische Karriere. Parallel dazu studierte er Komposition und Dirigieren.

Als Dirigent legt Pierre-Alain Monot seit jeher einen Fokus auf Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts, immer im Bemühen, diese vielfältige Literatur ins beste Licht zu rücken. Unterstützt durch David Zinman, Janos Fürst und Jost Meier vertiefte er seine Tätigkeit mit dem Nouvel Ensemble Contemporain, dessen Leitung er von 1995 bis 2016 inne hatte.

Pierre-Alain Monot integriert das moderne Repertoire in eine logische Kontinuität der Musikgeschichte und findet seine Inspiration durch sich kreuzende Wege zwischen alter Musik (Machaut, Dufay, Tallis, Palestrina) und den Anfängen des Modernismus (Zemlinksy, Schönberg). In seinen Programmen lässt er auch klar seine Leidenschaft für die französische Musik und die Post-Romantiker durchblicken. Zahlreiche Komponistinnen und Komponisten wie Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino, Cosimo Lanza, Rudolf Kelterborn, Xavier Roth, David Philip Hefti, Alfons Zwicker, Henri Pousseur, Pierre Bartholomée, Rebecca Saunders oder Bettina Skrzypczak schätzen seinen vollen Einsatz bei den Konzerten und insbesondere bei den Uraufführungen ihrer Werke.

Im Laufe seiner Karriere hat Pierre-Alain Monot Orchester wie das Tonhalle Orchester Zürich, das Sinfonieorchester Biel, die Sinfonietta Lausanne, das Musikkollegium Winterthur und das Orchestre suisse des Jeunesses musicales dirigiert. Er arbeitete mit den Ensembles Arc-en-ciel, TaG, Sonemus (Sarajevo), dem Ensemble Boswil, Helix, Ö!, opera nova Zürich und dem Nouvel Ensemble Moderne (Montreal) zusammen.

Sein Repertoire umfasst auch Werke der Klassik und der Romantik. CD-Aufnahmen sind bei Claves, Dabringhaus & Grimm, Neos und Grammont erschienen.

Pierre-Alain Monot hat mit internationalen Solisten wie Maria Riccarda Wesseling, Donatienne Michel-Dansac, Philippe Huttenlocher, Otto Katzameier, Lars Vogt, Reinhold Friedrich, Heinrich Schiff, Daniel Gloger, Rahel Cunz, Patrick Demenga, Hanna Weinmeister, Robert Koller, Christopher Gillett, Tomoko Taguchi, Joëlle Charlier, Mareike Schellenberger, Bénédicte Tauran, Sarah Wegener u.a. zusammen gearbeitet.

Martin Wettstein

Martin Wettstein

Komponist

Martin Wettstein (*1970) lebt als freischaffender Komponist mit seiner Familie am Zürichsee. Er besuchte das altsprachliche Gymnasium und studierte Theorie und Komposition bei Hans Ulrich Lehmann, Matthias Steinauer und Edison Denissow, sowie Klavier bei Daniel Fueter, Christoph Lieske und Homero Francesch. Aufenthalte in St. Petersburg und dem Tschaikowsky Konservatorium in Moskau rundeten seine Ausbildung ab.

Wettstein schreibt vorwiegend Auftragskompositionen, so beispielsweise für das casalQuartett, das Amar-Quartett, das Raschèr-Saxophonquartett, das Schweizer Klaviertrio, das ensemble TaG, das Harry White Trio, den Singkreis der Engadiner Kantorei, das Vokalensemble Cantapella, den Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil, den Circus Musicus Stuttgart, Festival Strings Lucerne, Weinberger Kammerorchester, kammerphilharmonie graubünden, Chaarts, Camerata Bern, Trio des Alpes, gershwin piano quartet und viele weitere mehr.

Die Werkaufträge stammen aus dem In- und Ausland, so zum Beispiel von der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie, dem Musikkollegium Winterthur, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Wuxi Municipal Goverment in China, dem Boswiler Sommer, den Schlosskonzerten Rapperswil, von der Hochschule der Künste Zürich ZHdK oder dem Gstaad Menuhin Festival.

Wettsteins Werkkatalog ist gross und vielseitig. Er schreibt für Soloinstrumente wie Klavier oder Gitarre, Kammermusik für Streichquartett, Flötensextett, Perkussion, Klaviertrio, Klarinettentrio, Streichduo, Vokalmusik für Chor a capella, Lieder und Kantaten für Orchester, Chor und Solisten. Er schreibt Konzerte für Akkordeon, Querflöte, Panflöte oder Sopran mit grosser und kleiner Orchesterbegleitung. Auch ausgefallene Kombinationen spielen eine Rolle: So wurde in der Grossen Liederhalle Stuttgart ein Werk für Chor, Klavier, Bassetthorntrio und Farblichtflügel aufgeführt. Für eine Chinatournée schrieb er ein Werk für Klavier, Klarinettentrio, e-Gitarre und Onde Martenot.

((Quelle: www.martinwettstein.net))